Krisna Das - Konzert in der Unity Church
Wir hatten bereits vor einigen Wochen Tickets für das Krishna Das-Konzert in der Unity Church besorgt. Die zwei Termine am Wochenende waren dann auch völlig ausverkauft. Gück gehabt. Krishna Das mag nicht so wahnsinnig populär sein- in Boulder jedoch gelten mal wieder andere Spielregeln.
Der Tag fing eigentlich nicht so gut an. Es regnete (eine Seltenheit in Boulder) und Steffi und ich hatten uns wegen irgendwas in den Haaren und kamen obendrein noch zu spät. Da saßen wir nun, beide ein wenig eingeschnappt – also in genau der richtigen Stimmung für ein wunderbares Kirtan-Event mit ausgeglichenen und fröhlichen Menschen, alle ach so spirituell unterwegs. Mal im Ernst: mir wäre lieber nach Death-Metal und Pogo zumute gewesen.
Krishna Das scherzt mit dem Publikum
Dann ging’s los. Krishna Das fing an zu erzählen, von seinem Lehrer in Indien, wie er immer diese doofen Mantras singen sollte, wie ihn sein Lehrer dann auch noch gegen seinen Willen zum Zeremonienmeister für derartige Gesänge gemacht hat, wie er eigentlich nach Indien gegangen war, um der abendländischen Welt zu entfliehen und ihm sein Lehrer dann nahe legte, mal die Bibel und Christus anzuschauen, wie sein Lehrer im eines Tages sogar gezeigt hat, wie Christus meditiert hat: bis ihm die Tränen des Mitgefühls und der Liebe in die Augen gestiegen sind, usw.
Stuart und Marci Davis haben ein Sprichwort in ihrer Familie. Das geht so: „Never trust a state!“ – Traue keinem Zustand! Marci (sinngemäß): „Manchmal kommt mir Stu vor wie der letzte Idiot, ein anderes Mal kann ich mir keinen besseren Mann vorstellen“. Also: NEVER TRUST A STATE!
Das gleiche galt dann auch für unseren kleinen Streit vor dem Konzert. It’s just a state. Genauso wenig, wie man gleichzeitig nüchtern und betrunken sein kann, genauso wenig kann man auf einem Krishna Das Konzert sein und miteinander eingeschnappt sein. Eine Welle von Bliss schwappte von der Bühne, füllte den gesamen Zuschauerraum und ertränkte alle Reste von Zweifel und mentalem BlaBla in seliger Stille. Das Ende von Lied war, das wir am Ende von allen Liedern, am Ende des Konzertes wieder vollkommen versöhnt waren und über unsere Selbst-Kontraktionen lachen mussten. Never trust an Ego.
1 comment:
Hey ihr Süßen,
das war bis jetzt (neben der Episode mit Gevadder Kutte) mein Lieblingsposting auf eurem Blogg. Auch in den anderen Postings finden sich natürlich diese köstlich post-metaphysischen Einlagen, die das ganze so speziell machen (siehe: "Rama") aber was ich an diesem hier ganz besonders finde ist die "juxtaposition" zweier Zustände oder Seinsweisen, und die Art, wie du es darstellst, Dennis.
Beziehungsstress, den jeder kennt, trifft auf "Indien-Trip", verzeih die Profanisierung, aber du kennst die grinsenden Blicke, verstohlene Neugier und manchmal sogar hämischen Lacher, wenn man von Herzmeditation oder Transzendenz spricht.
Die Art und Weise, wie du den "Tathergang" beschreibst, ist durch und durch transparent. Das Konzert bildet erst den Background, in dem persönliche Probleme auftauchen und wird langsam zum "ground of being" während Probleme und alle unangenehme Reibung wieder in ihn eintauchen.
benefits for the reader:
1. Eine radikale ent-mythisierte, ent-sentimentalisierte Perspektive auf Spiritualität.
2. Eine revolutionäre Umgangsweise und Demonstration trans-konventioneller Lösungsstrategien von (prä)konventionellen Konflikten.
3. Eine kleine Einführung, spontanes Eintauchen in die Gegenwärtigkeit, wo die kontraktion erst sein darf, wie sie ist, und sich dann auch gerne empfiehlt....bis der nächste Hook uns wieder raus-reißt ;)
WEITER SO!!!!!
AND all the love in the world
André
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