Vortrag am Freitag
Unter dem Motto „Mut zur Veränderung. Zen und Friedensaktivismus“ fand am Freitag Abend an der buddhistischen Naropa-Universität ein Vortrag mit dem Zen-Meister Claude An Shin Thomas statt. Claude An Shin Thomas ist ein ehemaliger Zen-Veteran, der etliche Menschen auf dem Gewissen hat. Als er aus dem Krieg zurückkam war er ein psychisches Wrack, gewalttätig und drogenabhängig. Ein Therapeut gab ihm den Tip, doch mal zu diesem buddhistischen Retreat für Veteranen zu fahren. Da er sich geschworen hatte alles zu versuchen um wieder klar zu kommen, rang er sich dazu durch sich dort hin auf den Weg zu machen.
Als er den Raum betrat und realisierte, dass ihm ein Vietnamese gegenüber saß brach er nach eigenen Angaben in Tränen aus. Er hatte die Vietnamesen immer nur als den „Feind“ gesehen. Der Retreat wurde abgehalten von dem Zen Meister Thich Nhat Hanh. Von da an begann er den Buddhismus zu praktizieren und nahm schließlich seine Mönchsgelübde bei einem Retreat im KZ Auschwitz. Seitdem lebt er ohne feste Bleibe und ist auf Wanderschaft, hält Vorträge und hat eine Stiftung für Friedensaktivismus (www.zaltho.de) eingerichtet.
Begleitet wird er von „Ken Shin“ Wiebke, die aus Deutschland stammt. Sie ist quasi seine Assistentin und organisiert die Sesshins, die Vorträge und kümmert sich um die Stiftung. Auch sie führt ein Leben ohne feste Bleibe. Gemeinsam bitten sie regelmäßig um Unterkunft und Nahrung – ein ziemlich existenzieller Lebensstil, der einem vor Augen führt, was wirklich wichtig ist.
Eindrücke vom Sesshin
Claude An Shin Thomas ist ein beeindruckender Lehrer: äußerst entschlossen, klar, direkt und scharfsinnig. Er führt einem die eigene Verantwortung radikal vor Augen und zieht einem alle falschen Konzepte unter den Füßen weg. Zudem ist er ziemlich humorvoll und schlicht. Er stößt einen auf die Tatsache, dass Frieden im eigenen Geist anfängt und dass so viele gutgemeinte, idealistische Bestrebungen und Aktionen, die im Namen von des Friedens vollführt werden, im Grunde nur den Krieg unterstützen – den Unfrieden, dessen Wurzeln in unseren eigenen geistigen Tendenzen des Haben-wollens, des Ablehnens und der Ignoranz liegen.
O-Ton: „George Bush ist nicht das Problem.“ Die Frage ist, welches Verhältnis wir zur Gewalt einnehmen, die uns begegnet. Schlagen wir gleich zurück, oder gelingt es uns durchzuatmen und unsere konditionierten Reaktionen mit mitfühlenden Interesse zu betrachten?
„Sag mir nicht wogegen du bist, sondern wofür du bist.“ Haß und Ablehnung sind leicht zu artikulieren, doch ein alternatives Modell aufzustellen erfordert Intelligenz. Es ist egal, was die anderen tun. Die Frage ist, wie du darauf antwortest - anstatt bloß zu reagieren.
Wir haben Sitzmeditation, Essmeditation, Arbeitsmeditation und Zuhör-Meditation praktiziert. Zum Essen hat jeder Teilnehmer einen Topf mit vegetarischen Speisen mitgebracht, die dann miteinander geteilt wurden. Die Achtsamkeitsübung beim Essen bestand darin, jeden Bissen 50 mal durchzukauen. Könnt ihr ja mal zu Hause probieren – die Gier ist stärker, wetten?
Noch ein Kuriosum: neben dem Altar war ein leeres Sitzkissen aufgebaut. Darauf angesprochen, welche Bewandtnis das denn habe, sagte An Shin: „ Das ist für den Lehrer“.
Wer Claude An Shin Thomas live erleben will, der kann im Juli (vom 27.07. bis zum 30.07.2006) zum Retreat mit ihm kommen, das wir im Zen-Kreis Bremen organisieren werden.
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Monday, March 27, 2006
38. Tag: Unser neues Auto
Wow – nettes Fahrgestell!
Was für ein Gerät (, das sich da gerade auf der Motorhaube räkelt…)!
;-)
Das ist nun endlich unser neuer Wagen: ein Dodge „Neon“ mit einem sexy Riss in der Windschutzscheibe und der hier üblichen Automatik-Gangschaltung.
Den haben wir zusammen mit unserer Wohnung hier gemietet.
Geht gut ab das Teil…
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